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Tag: Yes Minister

Die Europapolitik Großbritanniens

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Sir Humphrey Appleby: Minister, seit mindestens 500 Jahren strebt Großbritannien in seiner Außenpolitik nach demselben Ziel: der Zerstrittenheit Europas. Zu diesem Zweck führten wir mit den Holländern Krieg gegen die Spanier, mit den Deutschen gegen die Franzosen, mit den Franzosen und Italienern gegen die Deutschen und mit den Franzosen gegen die Deutschen und die Italiener. Teilen und herrschen, verstehen Sie? Warum würden wir das jetzt alles über den Haufen werfen wollen, wo es ja so brillant funktioniert hatte?

James Hacker: Das ist doch alles Schnee von gestern, oder nicht?

Sir Humphrey Appleby: Ja, und noch der Schnee von heute. Wir haben das System durchaus stürzen wollen, deswegen mussten wir Mitglied werden. Von außen hatten wir bereits versucht, Unruhe zu stiften, das hat aber nicht geklappt. Jetzt von drinnen können wir unseren Unsinn betreiben und alle gegeneinander aufhetzen: die Deutschen gegen die Franzosen, die Franzosen gegen die Italiener, die Italiener gegen die Höllander. Das Außenministerium ist ganz entzückt, es bleibt endlich doch alles beim alten.

James Hacker: Aber sicherlich sind wir doch alle dem europäischen Konzept gewidmet?

Sir Humphrey Appleby: Kommen Sie, Minister.

[lachend]

James Hacker: Wenn nicht, warum befürworten wir eine Erweiterung der Mitgliedschaft?

Sir Humphrey Appleby: Aus demselben Grund. Es ist eigentlich genauso wie bei der Uno. Je mehr Länder dazu gehören, desto häufiger treten die Streite hervor, je sinnloser und machtloser das ganze Projekt wird.

James Hacker: Welch schrecklicher Zynismus!

Sir Humphrey Appleby: Haargenau. Wir nennen es „Diplomatie“, Minister.

Yes, Minister: The Writing on the Wall (1980)

Britain’s European Policy

Dieser Eintrag ist auch auf Deutsch verfügbar.

Sir Humphrey Appleby: Minister, Britain has had the same foreign policy objective for at least the last 500 years: to create a disunited Europe. In that cause we have fought with the Dutch against the Spanish, with the Germans against the French, with the French and Italians against the Germans, and with the French against the Germans and Italians. Divide and rule, you see. Why should we change now, when it’s worked so well?

James Hacker: That’s all ancient history, surely.

Sir Humphrey Appleby: Yes, and current policy. We had to break the whole thing up, so we had to get inside. We tried to break it up from the outside, but that wouldn’t work. Now that we’re inside we can make a complete pig’s breakfast of the whole thing: set the Germans against the French, the French against the Italians, the Italians against the Dutch. The Foreign Office is terribly pleased; it’s just like old times.

James Hacker: Surely we’re all committed to the European ideal.

Sir Humphrey Appleby: Really, Minister.

[laughs]

James Hacker: If not, why are we pushing for an increase in the membership?

Sir Humphrey Appleby: Well, for the same reason. It’s just like the United Nations, in fact. The more members it has, the more arguments it can stir up. The more futile and impotent it becomes.

James Hacker: What appalling cynicism.

Sir Humphrey Appleby: Yes. We call it diplomacy, Minister.

Yes, Minister: The Writing on the Wall (1980)

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