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Wir befinden uns in einem Zeitalter, in dem es fast als eine Tugend gilt, unserer Ungeduld und unserer mickrigen Aufmerksamkeitspanne verfallen sind, in dem das Fernsehen durch Zappen verdrängt wurde, in dem wir unserer Musik nicht mehr zuhören, sondern zu den Refrains vorspulen und zwischen den Liedern springen, in dem unsere Aufmerksamkeit gleichzeitig in Tausend Richtungen von unserer vernetzten Welt gezogen wird.
Daher sollte es uns nicht überraschen, wenn der Erfolgsweg genau diese Rastlosigkeit ausnutzt. Man nehme eine Jahresprise der erfolgreichsten Lieder, entsaftet sie, seziert sie, destilliert deren Einprägsamkeit ab. Die rohen Zutaten werden verschmolzen, verdichtet, miteinander geschickt neu kombiniert, und man erschafft durch diese Veredlung eine völlig neue Spezies, einen Überohrwurm, der die reinste Verkörperung von alldem, was man aus der Popmusik hören will, darstellt.
Dies ist keine Danthologie. Es ist die reinste Popnographie.