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Die Übersetzungssoftware memoQ verfügt über eine nützliche Funktion als teil des QA-Checks, wodurch in der Zielsprache nach verdoppelten Wörtern geprüft wird. In meinem Fall hat es schon mehrmals auf kleine Tippfehler hingewiesen, wo ich versehentlich ein „and and“ oder ein „to to“ geschrieben habe. Dennoch bleibt der Vorteil dieses Checks etwas eingeschränkt, wenn man in seiner Sprache regelmäßig solche Formen hat, die diese Verdoppelung verlangen. Im Deutschen denkt man an Sätze, die die Wörter „die die“ verlangen. Der französische Übersetzer wiederum rauft sich die Haare, als ihm memoQ zum zigsten Mal ein „nous nous“ ankreidet.

Doch mithilfe der relativ neu eingebauten Regex-Funktion kann man dieses Problem tatsächlich beheben. Editiert man seinen Regelsatz für die Qualitätssicherung, kann man den Standardcheck unter dem Konsistenz-Reiter ausschalten, dafür unter dem Regex-Reiter eine neue Regel erstellen, die diesen Check ersetzt aber Rücksicht auf Ausnahmen nimmt. Für Französisch zum Beispiel kann man die folgende Regel als Forbidden regex match in target((Leider sind die Hilfsseiten von Kilgray auf Deutsch nicht aktuell, daher hier die englischen Namen.)) eingeben:

(?i)(?![nv]ous\b)(\b\S+\b)\s+\b\1\b

Wenn aktiviert, prüft diese Regel weiterhin nach doppelten Wörtern in der Zielsprache, einschließlich üblicher Interpunktionszeichen wie bspw. Apostrophen, ignoriert jedoch jeder Fall von „nous nous“ oder „vous vous“. Die Ausnahmen in der Regel vorne kann man dann beliebig erweitern, je nach Bedarf. Die Regel ist bestimmt nicht fehlerlos, aber sie kann die Anzahl der falschen Warnungen enorm verringern, ohne dass man auf diesen Check komplett verzichten muss.

[Foto von Ilya Pavlov auf Unsplash]