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In der Regel interessiere ich mich nicht für Autobiografien, aber da dieses Buch so stolz auf dem Bibliotheksregal da stand, habe ich es einfach aus der Laune heraus mal mitgenommen. Es ist eine relativ kurze und einfache Lektüre, im Grunde bestehend aus Bruchstücken aus dem Leben und der Karriere Bransons mit einigen interessanten Ideen und unterhaltsamen Anekdoten, verstreut mit allgemeinen Ratschlägen. Die autobiografischen Stücke sind wohl am interessantesten, aufgrund des Buchformats sind sie jedoch oft wiederholt oder in einer komischen Reihenfolge präsentiert.
Wesentlich vorhanden sind Kommentare über Bransons Vorgehensweise in Bezug auf den nachhaltigen Kapitalismus und seine humanitäre und ehrenamtliche Arbeit. Leider gibt es aber einige Kapitel, die von Themen wie der globalen Erwärmung handeln, die sich wie Wort für Wort aus einem anderen Buche abgeschriebene Diatriben lesen und hier ziemlich fehl am Platz sind. Es hätte genügt, wenn Branson erklärt hätte, er nehme die globale Erwärmung als eine ernste Bedrohung für den Planeten und engagiere sich deswegen mit seinem Virgin-Imperium, diesem Problem ohne Umschweife entgegenzutreten, ohne so ins Detail gehen zu müssen, um seine Leser davon zu überzeugen, die Firmenzahlen gehen auf.
Ein letztes Wort über die Übersetzung: Obwohl ich das Original „Screw It, Let’s Do It“ nicht gelesen habe, sehe ich ein, dass es schwierig sein musste, dem Original treu zu bleiben und gleichzeitig das Argument zu überliefern. Deshalb bieten viele Anmerkungen des Übersetzers wertvolle Hintergrundinformationen oder erklären Wortspiele, die auf Deutsch einfach nicht funktionieren. Dennoch wimmelt das Buch von typographischen und anderweitigen Fehlern, die den Lesefluss stören und teilweise ein wiederholtes Lesen verlangen, um den Fehler zu entdecken.
Als schnelle, leichte Unterhaltung bietet das Buch genügend Anekdoten und Informationsleckerbissen für die, die für die Erfolgsgeschichte und Geschäftsphilosophie Bransons interessieren. Jedoch stört die planlose und teilweise wiederholte Darstellung der Firmengeschichte, und die übertriebene Belehrung über die globale Erwärmung gehört eigentlich auf einer anderen Bühne. Wahrscheinlich wäre seine Autobiografie die interessantere Lektüre.